Erlebnisbericht zum Rückaustausch 2013
Hamburg
Es war schon ein besonderer Moment, als unser lange vorbereiteter Rückaustausch nun endlich mit dem Wiedertreffen der Reiseteilnehmer am Flughafen Berlin – Schönefeld begann. Nach kurzem Zwischenstopp im Hostel ging es bei wunderbarem Wetter in einen nahegelegenen Park, um uns dort ein wenig von der anstrengenden Anreise zu erholen und die ersten Neuigkeiten auszutauschen. Schließlich hatten wir unsere sibirischen Freunde 1 Jahr lang nicht gesehen. Vielmehr geschah dann auch nicht mehr an diesem Tag, die Hälfte unserer Gruppe hatte ja tausende Kilometer Reiseweg hinter sich und es schon am darauffolgenden Tag sollte es schon weiter nach Hamburg gehen.
Der Montag war der erste Tag an dem nicht herumgefahren werden sollte. Heute stand eine Stadtbesichtigung auf dem Plan, bei der wir uns größtenteils zu Fuß bewegten. Vorbei an etlichen Kirchen, der Elb- Philharmonie, der Speicherstadt und durch den alten Elbtunnel ging es auf der umfangreichen Hamburg – Tour durch die Innenstadt. Die selbstgestaltete Tour bot dabei Gelegenheit sich mit den Eigenheiten von Tourismusangeboten in Deutschland vertraut zu machen, was sich später noch als nützlich erweisen sollte. Wer noch Lust und Energie hatte, konnte dann am Abend dem Schanzenviertel einen Besuch abstatten und ein wenig in die alternative Szene Hamburg´s eintauchen.
Hallig Hooge
Die nächsten Tage boten ein vielfältiges und spannendes Programm, was uns die Lebensweise der Halligbewohner näher bringen sollte und zum Austausch zwischen den Beteiligten anregte. Dies beinhaltete von einer Japsandwanderung und Wattexkursion über diverse Workshops wie beispielsweise Bernsteinschleifen oder Geocaching bis hin zu einem traditionellen Tanzabend mit dem ansässigen Trachtenverein die unterschiedlichsten Aktivitäten. Highlight war aber sicherlich der gemeinsam gestaltete ‚Sibirische Abend‘ im Kultursaal genannt Hallig Hus. Unter dem Titel ‚Jugorische Märchen‘ gab es ein buntes Programm aus Tanz, Gesang und Informationen zum Austauschprojekt sowie zu den Partnerregionen in Russland. Für das leibliche Wohl sorgten dabei selbstgemachte russische Blini´s. Die Zuschauer bestanden aus Einheimischen sowie Besuchern der Hallig und zeigten sich sehr interessiert und begeistert.
Berlin
Am nächsten Tag stand erst einmal die intensive Erkundung der Hauptstadt auf dem Programm Vom Brandenburger Tor ging es zu den Hackeschen Höfen und anschließend folgte der Besuch des Bundestags (inkl. Führung auf Russisch). Besonderen Eindruck hinterließen hier die russischen Schriftzüge, welche nach der Eroberung 1945 von sowjetischen Soldaten an den Mauern hinterlassen und bis heute erhalten wurden. Die kommenden Tage standen dagegen ganz unter dem Motto ‚Wer bin ich?‘ und begannen mit einem Workshop (Methode: Worldcafe) zum Thema Identitäten und den darin enthaltenen unterschiedlichen Facetten und Perspektiven. Dazu wurden in kleinen Gruppen mithilfe von Kreativmethoden Plakate gestaltet, kleine Spielszenen eingeübt und am Ende die Ergebnisse der Gesamtgruppe vorgestellt.
Vor der Abreise stand noch der Besuch des Kanzleramtes auf dem Programm. Wir nutzten den Tag der offenen Tür und sahen uns genau um, im gut bewachten Gebäudekomplex. Zu schade, dass „Mutti“ selbst nicht zu Hause zu sein schien. Dafür konnte man allerdings ihren Dienstwagen und den Helikopter besichtigen. Anschließend hieß es nun endgültig Abschiednehmen. Es war schon ein etwas wehmütiger Augenblick, als wir uns von unseren Freunden am Flughafen verabschieden mussten. Ja, Freunde waren wir jetzt alle. Wir teilten eine wunderbare Zeit in den beiden Wochen im Sommer 2013.