Wer wir sind und was wir wollen

Wir sind eine langjährige Projektinitiative, um einen kulturellen Austausch zwischen Interessierten in Deutschland und Indigenen in Sibirien zu fördern, zu entwickeln und uns dabei auf Augenhöhe zu begegnen.

Seit 1999 gibt es eine Partnerschaft zwischen dem Jugendverband JANUN Hannover e.V. (www.janun-hannover.de) und indigenen AktivistInnen der Chanty, Mansi und Komi in Westsibirien. Unsere Partnerinnen setzen sich seit über zwei Jahrzenten für den Erhalt ihrer indigenen Sprachen und des tradierten Wissens ein und gestalten Räume in denen sie diese an die jüngere Generation weitergeben können. Von deutscher Seite wird das Projekt getragen  von einigen Aktiven von JANUN Hannover e.V. und anderen Begeisterten, die die sibirischen Partner und das Projekt schon persönlich kennelernen konnten.

Naturentfremdung als Herausforderung

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Jugendaustausch: deutsche Teilnehmerinnen flechten mit Zirbelkieferwurzeln am Sommercamp für Kinder und Jugendliche „Numsang Joch“, Kazym, ChAMO-Jugra

Sowohl in Sibirien als auch in Deutschland ist ein tieferes Eintauchen in die Natur, und eine erlebte Verbindung mit der natürlichen Umwelt, keine Selbstverständlichkeit mehr. Zu viel (Frei)zeit wird hier und dort vor Bildschirmen verbracht. Wie wichtig Naturerleben und Umweltbildung insbesondere für Kinder- und Jugendliche sind, ist bekannt. In Sibirien ist speziell auch der Aspekt des indigenen Wissens damit verbunden: Dieses bezieht sich immer auf ein Leben in und mit der Natur. Auch traditionelle Handwerkstechniken und Lebensweisen sind unmittelbar an Kenntnisse über die Natur gekoppelt. Verliert die jüngere Generation den Bezug zur Natur, gehen auch indigenes Wissen und kulturelle Fähigkeiten verloren.

Darum, wie indigenes Wissen erhalten und weitergegeben wird, und wie Kindern und Jugendlichen hier und dort die Natur wieder näher gebracht werden kann, geht es in unseren Projekten: Jugendbegegnungen, Bildungsveranstaltungen und MultiplikatorInnen Weiterbildung.

Während der jährlichen gemeinsamen Jugendbegegnungen werden gemeinsame Projekte entwickelt und Themen gefunden, die für beide Seiten interessant und fruchtbar sind. Deutsche TeinehmerInnen tauchen in die lokale Kultur ein, fahren zu Rentierzüchterplätzen, besuchen Camps für Kinder und Jugendliche im Wald, wohnen im sibirischen Nomadenzelt und üben sich an indigener Handwerkskunst.

Besuch eine Rentierzuechterfamilie
Besuch einer Rentierzüchterfamilie, Fluss Kazym, ChMAO-Jugra

Unser Anliegen ist es, Menschen aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen zusammen zu bringen, um gemeinsam an  Themen wie Naturentfremdung und Verlust von kulturellem Wissen zu forschen und gemeinsame Lösungen zu suchen. So sehr unser Leben von dem der Indigenen in Sibirien sich unterscheiden mag, dennoch sind wir alle unmittelbar miteinander verbunden: Nicht nur durch das Erdöl, das in der sibirischen Region gefördert wird und in unsere Erdölraffinerien fließt, das uns verbindet.

Es ist das gemeinsame Ökosystem der Erde, das wir miteinander teilen und wovon wir alle ein integrierter Bestandteil sind. Die aktuellen Herausforderungen können wir nur gemeinsam meistern durch einen Erfahrungs- und Wissensaustausch und Suche nach kreativen Lösungen. Über Themen wie Wildnis- und Umweltpädagogik, nachhaltigen Tourismus, Musik und Theater schaffen wir gemeinsame und übergreifende Bereiche für einen fruchtbaren Austausch, der beide Seiten verbindet und bereichert.

Brafuss spielen im Sand
Barfuß spielen: Sommercamp für Kinder und Jugendliche „Numsang Joch“, Kazym, ChMAO-Jugra

Was wir bieten

Bildungsveranstaltungen

Die Bildungsveranstlatungen richten sich sowohl an Schulen als auch an außerschulische Kinder,- Jugend,- und Erwachsenenangebote, wie FSK, FÖJ, BFD. Die Angebote sind transdisziplinär und berühren solche Aspekte wie Geografie, Ethnologie, Soziologie, Sprache. Je nach Zielgruppe und Interessen können Veranstaltungen angepasst werden. In unserer Schatzkiste (foto!) haben wir Gegenstände die indigene Handwerkskunst der Chanty repräsentieren.

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Online-Veranstaltungen

zum Thema:
Vermitlung des Idigenen Wissens
In Online-Veranstaltungen treffen wir einige Vertreter*innen der Chanten, die von sich erzählen und mit uns teilen, aus welchen Naturmaterialien sie Gegenstände herstellen und wie sie diese verarbeiten. Aus erster Hand erfährst du chantische Tricks und Tipps zur Arbeit mit Knochen, Fell, Holz und Stoffen. Die Veranstaltungen richten sich an die Wildnis- und Umweltpädagogen und alle, die mehr zum indigenen Wissen der sibirischen Chanten erfahren möchten.

History

August 2015
Rückaustausch mit den Stationen Berlin – Dresden – Chemnitz/Flöha
Aug./Sep. 2014
Neues Jahr, neues Team (bis auf unseren Dauerbrenner Ludwig) und neuer Austauschzyklus. Unter dem Titel „Kleinlich trifft wild: Klischees einer deutsch – sibirischen Begegnung“ führt uns unserer Reise erneut nach Kazym und in das dortige Jugendcamp.

Durch eine mehrtägige Tour entlang des Flusses Kazymerhielten wir dabei einen einzigartigen Einblick in die Tradition und Kultur der Chanten und Mansen und konnten diese hautnah erleben. Abgerundet wurde unsere Reise durch einen Besuch der Hauptstadt des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen/Jugra, Chanty-Mansijsk.

Viele weitere Eindrücke und Informationen zu dieser Reise, erhaltet ihr in einem ausführlichen Beitrag auf unserer Startseite.

August 2013
Der Rückaustausch geht in die fünfte Runde, dieses mal mit den Stationen Hamburg, Hallig Hooge und Berlin. Auf dem Programm standen Workshops zum nachhaltigen Tourismus, Gestaltung und Aufführung von „Sibirischen Abenden“ (Hooge und Blumberg) sowie die Auseinandersetzung mit Geschichte der deutsch-russischen Beziehung in Verbindung mit der Frage nach Identität nach innen und außen.

Einen ausführlichen Bericht inkl. schöner Bilder findet Ihr dazu in den Beiträgen auf unserer Startseite. Im Rahmen dieses Austausches ist auch ein Radiobeitrag enstanden, den es auf der Website von Radijojo zu bestaunen gibt.

Sänger und Liedermacher

von Dmitri Tarlin | In Russisch & Chantisch